Passionsblumen wachsen als krautige Pflanzen, welche an jedem Blatt eine Sprossranke ausbilden,
mit dessen Hilfe sie sich an anderen Bäumen, Pflanzen, Gittern festhalten und diese erklimmen.
Beim Kauf und Eigenbau von Rankflächen sind der Phantasie zwar keine Grenzen gesetzt, einige
Dinge sollte man aber dennoch bedenken: Kreisrund gewickelte Rankmöglichkeiten sind eine
schlechte Wahl, da sie die Pflanze mit der Zeit einschnüren. Am Anfang mag das zwar nett
aussehen, später wird man das ganze aber kaum entflechten können.
Interessant ist auch, dass sich Passionsblumen nur selten und ungern an sich selbst anheften. Die
Pflanze scheint zu „wissen“, dass sie sich damit nur selber einschnüren würde und sucht mit den
Sprossranken einen anderen Weg, sich festzuhalten (”Kommunikation” und “Sensorik” von
Pflanzen). Man müsste also selber Hand anlegen und die Pflanze in die runde Form zwingen. Wenn
man solche Pflanzen kauft, sollte man sie beim ersten Umtopfen entwirren.
Eine günstige und platzsparende Rankmöglichkeit sind Bambusstäbe (auch: Tonkinstäbe), welche
man zu dritt oder zu viert in den Topf steckt und oben verbindet. Für gerne vollsonnig stehende
Pflanzen sind Rankgitter, welche man an einer Südwand anbringt oder hohe Zäune ideal. Tacsonien
kann man mitsamt Kübel unter einen lichten Baum stellen, den sie dann beranken. Obstbäume die
man ohnehin regelmäßig auslichtet eignen sich hervorragend. Allerdings gestaltet sich das
Einräumen im Herbst meist als schwierig, wenn man alle Sprossranken lösen und neu an Stäbe
anbinden muss. Kleinbleibende Passionsblumen können auch in Ampeln kultiviert werden. Einige
wachsen dann trotzdem mit aller Beharrlichkeit nach oben, andere hingegen finden sich schnell ein.
P. sanguinolenta und karwinskii sind zwei typische ampelfähige Passionsblumen.
Passionsblumentriebe sollte man in aller Regel nicht umleiten sondern frei wachsen lassen. Leitet
man nach unten, gehen die Triebspitzen in Ruhe und bilden weder Blätter noch Knospen. Wenn
man platzbedingt umleiten oder neu wickeln möchte, dann sollte man eine ausreichend lange
Ranke nehmen, diese nach unten leiten und die Triebspitze wieder nach oben führen.
Tonkinstäbe
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