Sie sind zwar ganzjährig an den Pflanzen vorhanden, fallen aber erst im Winter auf, wenn die
Pflanzen eingeräumt werden und diese Tiere zahlreich um die Töpfe fliegen. Die Mücken selber
richten keinen Schaden an. Die Larven hingegen fressen junge Wurzeln an. Bei Sämlingen und
Stecklingspflanzen kann dies ein Problem darstellen. Eine Bekämpfung muss nur im Winter
erfolgen, im Sommer brauchen nur Anzuchten vor den Mücken geschützt werden. Es gibt im Handel
verschiedene Gießinsektizide. Der Einsatz von Nematoden, welche die Trauermückenlarven
parasitieren, kann sich auch als günstig erweisen. Mein persönlicher Geheimtipp aber lautet:
Trauermücken fliegen im wahrsten Sinne auf Licht. Wenn man in der Nähe der Pflanzen Leuchten
mit Energiesparlampen in kaltweiß (daylight) aufstellt und an die Leuchte noch eine Gelbtafel
anbringt, kann man sicher sein, dass man die fliegenden Tiere recht schnell einfängt. Die Larven
und Eier erwischt man dann erst zeitverzögert nach deren Metamorphose. Als zusätzliche
Sicherheit kann man die Erde in den Töpfen mit ca. 3 cm mineralischem Substrat beschichten.
Hierzu eignen sich (je nach Vorliebe) Bims, Blähtonbruch, Perlit, Tongranulat, Kies, Dekosteine,
Quarzsand usw. Diese Beschichtung macht die Töpfe für die Trauermücken als Brutplätze
unattraktiv.
Sie sind die häufigsten Schädlinge an Passionsblumen, doch sind nicht alle Arten/Hybriden gleich
beliebt bei Ihnen. Es gibt einige typische Opfer, Lady Margaret, Elizabeth, Purple Haze, incarnata
usw. Während des Freilandaufenthalts sind Milben i.d.R. kein Problem. Erst beim Einräumen
vermehren sie sich durch die trockene Raumluft rasant. Dass die Pflanzen im Winter Stoffwechsel
und Abwehrmechanismen runterregulieren, kommt den Milben gelegen. Bei der Bekämpfung muss
man auf akarizide Mittel zurückgreifen, welche Spinnentiere, zu denen auch die Milben und Zecken
gehören, abtöten. Eine konsequente Behandlung, bis auch alle nachschlüpfenden Larvalstadien
erwischt wurden, ist für eine erfolgreiche Bekämpfung vonnöten. In der kühlen Überwinterung gibt
es weniger Probleme mit Spinnmilben als in der warmen. Die Pflanzen nahe der Temperaturminima
zu überwintern ist die beste Spinnmilbenprophylaxe.
Die kleinen, flugfähigen Schädlinge finden sich im Freien nur zeitweise auf den Passionsblumen, da
sie Laubbäume eher bevorzugen. Die Tiere selber sind sehr schwer zu entdecken. Sie sind etwa 1
mm lang, schmal und fliegen beim Umdrehen eines Blattes meist weiter. Silbrige Flecken auf der
Blattunterseite verraten jedoch ihre Anwesenheit. Im Freiland müssen Thripse in aller Regel nicht
bekämpft werden. Im Zimmer helfen bei mäßigem Befall Blautafeln, bei starkem Befall kann man
auf Standardinsektizide zurückgreifen, wie sie auch bei der Bekämpfung von Blattläusen zum
Einsatz kommen.
Für Läuse aller Art sind Passionsblumen kaum anfällig. Schildläuse habe ich selber noch nie gehabt.
Blattläuse verirren sich im Frühjahr gelegentlich auf einige Passis, erledigen sich Dank der Wespen
und Marienkäfer aber von selbst und müssen nicht bekämpft werden. Wollläuse (auch:
Schmierläuse) können gelegentlich auftreten und können gerade im Winterquartier zum Problem
werden. Die Bekämpfung ist recht aufwändig, da sich die Schädlinge in den Blattachseln
verstecken. Ein manuelles Entfernen mit in Spiritus getränkten Wattestäbchen ist für den Anfang
sinnvoll. Danach helfen systemische Mittel, welche man der Pflanze als Stäbchen oder mit dem
Gießwasser verabreicht. Pflanzen, die die Wollläuse chronisch mit sich herumschleppen, sollte man
separat aufstellen und prophylaktisch systgemisch behandeln. Auch Mittel mit Pyrethrum oder
Pyrethroiden haben eine schnelle Wirkung.
auch Ohrwürmer, sind zwar sonst Gartennützlinge, jedoch scheinen sie Passionsblumen als
Delikatesse anzusehen. In manchen Jahren sind sie so zahlreich auf den Pflanzen vertreten, dass
sie frische Triebe und Blütenknospen großflächig anfressen. Im Falle der Knospen ist das besonders
ärgerlich, da nur noch deformierte Blüten aufgehen. Falls der Befall sehr stark ist, können folgende
Punkte helfen:
-
Pflanzen frei im Garten aufstellen ohne Sträucher neben dran
-
Töpfe nicht direkt auf dem Boden sondern auf sog. Topffüße stellen. Untersetzer
entfernen.
-
Verblühtes entfernen, das sind die Verstecke der Ohrenkneifer am Tage
Spinnmilben P. `Sunfire´- Oberseite
Spinnmilben P. `Emily´ - Unterseite
Thripse P. `Inspiration´ - Oberseite
Thripse P. `Inspiration´ - Unterseite
Wolllaus P. `White Wedding´
Trauermücken an Gelbtafel
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