Aufgrund der hohen Blattmasse benötigen Passionsblumen regelmäßige Wassergaben. Stauende
Nässe hingegen vertragen sie äußerst schlecht. Dies kann unerwartet zur Passiflorawelke führen,
wodurch innerhalb weniger Tage eine erwachsene Pflanze sterben kann.
Meine Passionsblumen topfe ich in eine selbst hergestellte Mischung:
- 10% Kokosfasern, verleiht dem Substrat Strukturstabilität
- 20% mineralische Anteile wie Perlite und Seramis zum Auflockern.
- 70% humose Anteile (Kompost, hochwertige, auch torfhaltige Blumenerde).
- Langzeitdünger
- Blähtonbruch in die unteren Centimeter des Topfes. Dies schützt einerseits vor Staunässe,
andererseits wird der Topf so weniger Attraktiv für Insekten, die durch die Abzugslöcher in
die Töpfe kriechen. Im Winterquartier kommt auf die Erde ebenfalls eine Blähtonbruch, um
Trauermücken den Nährboden zu nehmen.
Die Topfgröße sollte man so wählen, dass sie zur Pflanzengröße passt. Zu große Töpfe haben den
Nachteil, dass nasses Substrat nach Regengüssen zu lange zum Trocknen braucht. In zu großen
Töpfen neigen einige Passionsblumen auch dazu, unverhältnismäßig große Blätter zu bilden und
extrem zu wachsen, Knospen werden nur wenige gebildet. Die Topfgröße mit der Pflanze
mitwachsen zu lassen mag zwar mehr Arbeit machen, der Wurzelballen entwickelt sich jedoch
kompakter. Topft man von Anfang an groß, gehen die Wurzeln von der Pflanze aus direkt bis zum
Topfrand und wachsen dann im Kreis am Rand entlang, wohingegen sich im Topfzentrum fast keine
Wurzeln befinden.
Entgegen diverser Behauptungen können auch mehrere Passiflora zusammen in einen Topf
gepflanzt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: größere Kübel sind standfester und Arten die
für den Fruchtertrag gepflanzt wurden, werden durch die räumliche Nähe besser von Insekten
kreuzbestäubt. Bei der Auswahl der Pflanzen ist es sehr wichtig, dass man Passiflora mit ähnlichen
Ansprüchen und Wuchs auswählt. So pflanzt man Sonnenanbeter nicht mit Schattenpflanzen. Die
Wuchsgeschwindigkeit sollte ähnlich sein, damit keine Pflanze vom Nachbarn überwuchert wird.
Starkwüchsige pflanzt man generell separat, da sie ohnehin öfter umgetopft werden müssen. Und
auch an die Überwinterungskonditionen ist zu denken.
Von Frühjahr bis Herbst können die Töpfe teilweise oder ganz im Garten versenkt werden. Die
Abzugslöcher sollten dafür groß genug sein (oder erweitert werden), damit keine Staunässe
entsteht. Die Wurzeln werden dann durch diese Löcher hindurchwachsen. Im Herbst wird die
Pflanze leicht zurückgeschnitten, ausgegraben und die überstehenden Wurzeln gekürzt. Gerade bei
wüchsigen Pflanzen ist diese Methode ideal, sollte jedoch nur bei robusten Passiflora-Arten und
Hybriden angewandt werden. Für Passionsblumen, die beim Einräumen ohnehin eine
Gratwanderung zwischen Existenz und Tod gehen, bedeutet diese Prozedur zu viel Stress.
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