Eine Art mit sehr andersartigen Blüten ist die P. umbilicata. Sie wird von Vögeln bestäubt und duftet daher nicht, zeigt sich dafür
aber mit Kron- und Kelchblättern im kräftigen lila. Die Knospen sind ungewöhnlich hoch und schmal und verfärben sich
zunehmend dunkel, bis sie sich schließlich öffnen. Die Blütenblätter klappen sich vollständig zurück, um einen Zugang der Kolibris
zur langen, nektargefüllten Röhre zu ermöglichen. Die Blütennarben bleiben nach oben gerichtet und richten sich nicht zur Korona
wie bei Insektenbestäubten Arten üblich.
P. umbilicata überrascht mit sehr vielen Blüten. Die Blüten bleiben 1-2 Tage offen. Die Pflanze steht bei mir vollsonnig. Aktuell teilt
sie sich einen Kübel mit der Passiflora ‘Panda’, die jedoch die P. umbilicata regelrecht überwuchert und durch Schnittmaßnahmen
im Zaum gehalten werden muss. Panda muss nächstes Jahr ausziehen und zu umbilicata zieht eine ähnlich langsame Passiflora.
Die Bewurzelung der P. umbilicata ist eine große Herausforderung und nimmt einem die Lust am Stecklinge schneiden. Allerdings
ist diese Art selbstfertil. Nach diversen Kreuzungsversuchen im letzten Jahr, welche allesamt nicht von Erfolg gekrönt waren, habe
ich in meiner Verzweiflung mit eigenem Pollen bestäubt und siehe da, P. umbilicata setzte viele Früchte an. Die Samen waren
natürlich auch fertil.
Passiflora umbilicata ist übrigens frosthart (nicht zu verwechseln mit winterhart) und wird daher für viele Kreuzungen genommen,
um die Nachkommen härter zu machen.
Lat. Name:
P. umbilicata
(=Nabel, in Bezug auf die Blütenmitte)
Untergattung:
Passiflora
Supersektion:
Stipulata
Sektion:
Tacsonienartige
Blüte Ø cm :
5-9 cm
Duft:
nein
Pflegeaufwand:
gering
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